Markus Oppliger

Porträt

Heute 53 jährig, fing es vor dreizehn Jahren mit meinen Einschränkungen an: Nach einem dreissig minütigen Fussmarsch, habe ich mit dem linken Bein zu hinken angefangen. Nach zwei Jahren mit beiden Beinen. Nach drei Jahren und diversen Abklärungen:  Diagnose Multiple Sklerose. Gilt als unheilbar. Alter 43 Jahre. Vier Kinder: 1, 2, 7, 8 Jahre. Chronische Schmerzen in den Beinen und Füssen. Weiterhin kontinuierliche Kraftabnahme.  Neben den Beinen sind mit der Zeit die Füsse und meine  rechte Schreibhand dazugekommen. Ging lange Zeit an Wanderstöcken. Seit zwei Jahren den ganzen Tag auf den Rollstuhl angewiesen. Über Jahre hinweg verschiedenste MS-Medikamente mit meiner damaligen Neurologin ausprobiert, die meinen kontinuierlichen Kraftverlust nicht stoppten.

Deshalb: Im Frühling 2020 Behandlung mit der MS-Stammzelltransplantation, die das das Fortschreiten meiner MS höchstwahrscheinlich gestoppt hat. Diese Behandlungsmethode wird in vielen Ländern angeboten, in der Schweiz seit wenigen Jahren. Bis jetzt etwa 30 MS-Betroffene behandelt. Seit dem Sommer 2018 ist diese Transplantation sogar krankenkassenpflichtig. Im Frühling 2019 wurde ich am Unispital Zürich untersucht und für diese Behandlung abgelehnt – da ich die Bedinungen nicht erfüllte: Zu alt, die Krankheit dauere schon zu lange, ich sei körperlich zu eingeschränkt, keine akuten Entzündungen. Darum: Zur Transplantation ging ich in eine Moskauer Klinik, die in den letzten 10 Jahren bereits rund 2’000 Patientinnen und Patienten behandelt hat. Für die rund CHF 50’000.- Behandlungskosten musste ich selber aufkommen. Mit einer grossangelegten Spendenaktion, die Ende September 2019 begann und bis im März 2020 dauerte, erreichte ich kurz vor dem Beginn meiner Behandlung das Spendenziel. Mehr als 200 Personen haben gespendet.

 

Podcast gefällig? «Will s’Läbe wiitergaht» – so das Credo  des Vereins ufstah.ch, der diese Podcastserie produzierte. In dieser spreche ich – das war im Oktober 2019 ein paar Monate bevor ich nach Moskau ging – in erster Linie darüber, was mir im Alltag hilft. Sei es der schwarze, irische Humor, dass ich vor allem im Hier und Jetzt lebe, dass ich einen Sinn hinter den körperlichen Einschränkungen vermute und vieles mehr. Alle drei Teile sind auf dieser Seite als auch bei ufstah.ch anzuhören. 

Teil 1

Teil 2

Teil 3

Fragen und Antworten

Meines Wissens die einzige medizinische Behandlung, die meine aggressive MS zum Stillstand bringen konnte.

In vielen Fällen kann die MS dank Medikamenten über längere Zeit hin stabil gehalten werden. Die Krankheit wird aber weder gestoppt noch geheilt. In manchen Fällen helfen Medikamente aber auch nicht und die Einschränkungen nehmen laufend zu. So oder so ist die Transplantation von mir aus gesehen sinnvoll: Mit dieser Einmalbehandlung wird die MS gestoppt und es sind keine teuren MS-Medikamente mehr nötig.

Das Immunsystem der Patientinnen und Patienten wird neu gestartet. Dieses attackiert die körpereigenen Nervenzellen nicht mehr.

Eine Nervenkrankheit. Das eigene Immunsystem beschädigt und zerstört, aus unbekannten Gründen, die Nervenzellen. Anschaulich auf der Website einer MS-Betrofffenen erklärt: www.barbara-freebird.com.

Jetzt wo ich in Moskau behandelt wurde: eine kleine und feine Abteilung, hat seit mehr als 10 Jahren Erfahrung, pro Jahr werden 200 Leute behandelt, sehr professionell, sehr effizient, sehr herzlich, familiär. Mails werden innert kürzester Zeit beantwortet, sehr zuverlässig, an den Patientinnen und Patienten interessiert. Meines Wissens weltweit am günstigsten mit der grössten Erfahrung. Aus der ganzen Welt werden MS-Betroffene behandelt. Deshalb: Sehr empfehlenswert.

Einige Schweizer Neurologen, die die MS-Stammzelltransplantation kennen, machen Aussagen wie:  «Meine persönliche Meinung, was ich an Ihrer Stelle machen würde – jetzt, wo es für Sie in der Schweiz keine Möglichkeit zur MS-Stammzelltransplantation gibt? Ich würde nach Moskau gehen – die Russen sind nicht zu unterschätzen.» Solche Aussagen werden aber unter dem Deckel gehalten. Sehr ärgerlich, da diese Behandlung in Moskau vielen MS-Betroffenen helfen könnte.

Meine Venedigreise als Buch

Mögen Sie Rollstühle? Ich eigentlich nicht besonders.  Die einzigen Menschen, die ich kenne, die eine Riesenfreude an so einem Ding haben, sind Kinder. Voller Freude nehmen sie einen Rollstuhl zur Hand, kurven rum, hebeln, was es zu hebeln gibt, lachen, klatschen in die Hände und können davon einfach nicht genug kriegen. Ein Kollege erzählte mir sogar von seiner Tochter, die mit ihrem Geburtstagsgeld in der Brockenstube einen Rollstuhl kaufte …

Vor drei Jahren fuhr ich mit meinen beiden älteren Kinder  – damals 13 und 15 – mit dem Zug nach Venedig. Ich war so überwältigt, trotz Beeinträchtigung meiner Mobilität wieder ins Ausland reisen zu können, dass ich nicht anders konnte, als dieses Buch zu schreiben. Ursprünglich war es nur für mich und meine Kinder gedacht. Inzwischen habe ich davon bereits mehrere hundert Exemplare abgesetzt. Neben den Venedigerlebnissen erzähle ich den Kindern im Zug, wie ich, als Fussgänger und überzeugter Velofahrer, den Rollstuhl als Hilfsmittel entdeckte.

Einige Rückmeldungen:

«Ich habe es verschlungen – es war sehr interessant, lustig und flüssig zum Lesen. Merci, dass Sie mich auf Ihr Venedig-Abenteuer mitgenommen haben.» Franziska Schmitz

«Ein tolles Werk: Ich habe es mit viel Freude gelesen. Es macht Spass zu lesen, hat mich sehr stark mitfühlen lassen und gibt einen wertvollen Einblick, welche Gedanken in solch herausfordernden Situationen aufkommen.» Juliane Ebert

«Ich war begeistert mit welcher Leichtigkeit und Normalität das Buch geschrieben ist.» Doris Wyder-Marti

«Obwohl die Geschichte traurig ist, gibt es in den Erzählungen auch immer wieder witzige Stellen zum Schmunzeln. Das Buch macht irgendwie auch Mut – Mut, aus der Situation, wie sie gerade eben ist, das Beste zu machen.» Patricia Blackburn

«Ich finde den Inhalt sehr wertvoll. Man erhält den Blick in Alltagssituationen, wie man ihn sonst praktisch nie erhält. Das Buch hat sprachlich eine sehr frische, spontane Tonalität. Zudem ist das Geschriebene oftmals sehr humorvoll.» Adrian Jost

Lesungen

Lesungen auf Anfrage möglich: mail@markusoppliger.ch.

Das Buch ist im Eigenverlag erschienen, 120 Seiten, CHF 19.–.

Zu beziehen bei mir, mit Angaben von Name, Adresse, Anzahl. Die Kosten von CHF 19.– werden per IBAN überwiesen, CH98 0900 0000 2542 6642 2: mail@markusoppliger.ch

Oder über www.useit.ch/blog/rollstuhl/, auch mit Leseprobe.

Kontakt

Haben Sie eine Frage, eine Anmerkung oder sonst etwas, was Sie mir mitteilen möchten? Dann schreiben Sie mir auf mail@markusoppliger.ch. Auf Ihre Zeilen freue ich mich.