Geschichte der Stammzelltransplantation

Ich finde es spannend, wie sich die Stammzelltransplantation für MS entwickelt hat: Ende der 1990-er Jahre wurde zufällig in den USA, und auch gleichzeitig in anderen westlichen Staaten, die Entdeckung der Stammzelltransplantation als Behandlungsmethode für MS entdeckt: Personen mit Leukämie, die auch MS hatten, wurden mit der Stammzelltransplantation behandelt. Nach der Behandlung wurde bei diesen Personen auch die MS gestoppt. Hier die Definition der Stammzelltransplantation – Wikipedia entlehnt: «Unter Stammzelltransplantation wird eine Übertragung von Stammzellen von einem Spender an einen Empfänger verstanden. Dabei kann es sich bei Spender und Empfänger um dieselbe Person handeln (autologe Transplantation) oder um zwei verschiedene Personen (allogene Transplantation).»

  • Autologe Transplantation : Ist mit wenig Risiko verbunden, da die eigenen Blutstammzellen eingesetzt werden und das Immunsystem immer noch einiges an Reaktionsfähigkeit hat. Für MS wird die autologe Transplantation verwendet.
  • Allogene Transplantion: Das Risiko ist einiges höher als bei der autologen, weil das Immunsystem viel weiter runtergefahren wird.

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Ein paar Eckpunkte der MS-Stammzelltransplantation in Moskau/Russland. Die Methode wurde vom Westen übernommen und aktiv für MS weiterentwickelt.

  • 1999 wurden erste MS-Stammzelltransplantationen durchgeführt.
  • Seit 2005 werden am jetzigen Standort, der Pirogov-Klinik in Moskau, unter der Leitung von Dr. Fedorenko, MS-Betroffene erfolgreich behandelt.
  • 2020: Ca. 2000 MS-Betroffene behandelt, davon 800 – 900 überwacht. Jährlich werden etwa 200 Personen aus dem Ausland behandelt.

Wie es in der Schweiz ausssieht:

  • Ab ca. 2016 erste MS-Stammzelltransplantationen am Unispital Zürich.
  • Ab Juli 2018 begannen, im Rahmen einer Registerstudie, MS-Stammzelltransplantationen. Wenn jemand als für geeignet befunden wird, zahlen die Krankenkassen die CHF 160’000.–. Viele MS-Betroffene erfüllen die eng gefassten Voraussetzungen nicht.
  • 2020: Ca. 30 MS-Betroffene behandelt.
  • 2024, Juni, Ende der Registerstudie: Nach der Auswertung der Daten, könnte die MS-Stammzelltransplantation der konventionellen Therapieform, der Behandlung mit Medikamenten, gleichgestellt werden. Für weitere Infromationen sehen Sie den Bericht der Schweiz. MS-Gesellschaft: «Gesetzlicher Überblick: autologe Stammzellentransplantation bei MS»
  • Interessantes Detail: Seit 1976 werden Blutkrebs-Stammzelltransplantationen am Unispital Zürich durchgeführt, Pro Jahr werden ca. 700 Patientinnen und Patienten behandelt.
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